Wer möchte seine liebsten Dahlien nicht gerne vermehren, um sich an vielen Stellen im Garten an deren Schönheit erfreuen zu können. Viele nutzen bestimmt schon die Methode des Auseinander-Brechens großer Wurzelstöcke. Mit wenig Arbeitsaufwand erhält man je nach Knollengröße aus einem Wurzelstock einzelne kleinere Wurzelstöcke, die im Laufe des Sommers in der Erde wieder zu einer größeren Knolle heranwachsen. Dieses ist eine sehr einfache Methode, mit der Vermehrungsquoten von meistens ca. 2-4 erzielt werden.
Wer seine Dahlien allerdings in einem größeren Ausmaß vermehren will, dem empfehle ich die Methode der Stecklingsvermehrung. Dazu sucht man sich eine Knolle der Wunsch-Dahlie aus und setzt diese in feuchte Erde auf die Fensterbank. Alternativ können die Knollen natürlich auch in einem beheizten Gewächshaus vorgezogen werden. Die Knolle ist dabei allerdings nicht komplett in die Erde eingegraben. Der obere Teil der Knollen ist noch sichtbar, ausreichend ist eine Tiefe von ca. 4-5cm Erde. Vor allem der Stielansatz darf nicht mit Erde bedeckt werden, da hier die Austriebe später entnommen werden.
Nun sollte die Knolle bei ca. 18 bis 20°C konstanter Temperatur beobachtet werden. Die Erde sollte dabei nicht vollkommen austrocknen, Staunässe ist aber unbedingt zu vermeiden! Nach bereits wenigen Wochen werden die ersten Triebe zu sprießen beginnen, dann wird die Pflanze auch mehr Wasser verlangen.
Ab einer Länge von ca. 8 cm wird der Trieb vorsichtig von der Knolle abgebrochen. Dazu knickt man den Trieb vorsichtig seitlich von der Knolle ab. Dieser Steckling wird nun in einen kleinen Topf mit feuchter Blumenerde gesteckt und anschließend in ein Zimmergewächshaus gesetzt, oder mit einer durchsichtigen Plastiktüte umhüllt. Der Steckling benötigt nun nämlich eine hohe Luftfeuchtigkeit, damit die zarten Blätter nicht austrocknen. Nach ein paar Wochen sind auch bereits die ersten Wurzeln gebildet. Bilden sich neue Blätter am Steckling, hat er bereits Wurzeln geschlagen und die Pflanze kann in einen größeren Topf umgepflanzt werden.
Dieses Vorgehen wiederholt man für die weiteren Austriebe, die sich an den Knollen bilden werden. Somit kann man durchaus ca. 40 bis 50 neue Pflanzen aus einer Knolle ziehen. Sobald der Steckling zwei Blattpaare besitzt, sollte man den Trieb über dem 2ten Blattpaar auskneifen. Dadurch verzweigt sich die Pflanze besser und bildet mehr Triebe und somit auch mehr Blüten.
Viele Hobbygärtner raten bei der Stecklingsvermehrung zur Verwendung eines Wurzelhormons, um eine bessere Wurzelbildung zu erzielen. Aus meiner Erfahrung ist das nicht notwendig. Es sollte lieber darauf geachtet werden, dass eine gute Anzuchterde verwendet wird, die nicht zu Schimmelbildung neigt. Dann sollte man bei der Vermehrung auch ohne Wurzelpulver gute Ergebnisse erzielen.