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Infos über Dahlien

was man über Dahlien wissen sollte

Geschichte und Namensherkunft

Nachdem die Dahlie ein wenig in Vergessenheit geraten ist, erlebt sie seit einigen Jahren wieder ihre Rückkehr in die deutschen Privatgärten. Kaum eine Pflanze hat eine so enorme Vielfalt in Blütenform und -farben zu bieten wie die Dahlie.

Die Ursprünge der Dahlie liegen in Wildformen aus Mexiko und Südamerika. Im 18. Jahrhundert sind Dahliensamen aus Mexiko nach Spanien eingeführt worden. Ausgesät erfreute man sich an der einfachen Schönheit dieser ersten Dahlien. Auch in anderen europäischen Ländern gelangten Samen und Knollen der mexikanischen Schönheiten in die botanischen Gärten. In einer Zeit  des Aufbruchs im Gartenbau erfolgten Züchtungen neuer Dahlien und die Palette neuer Sorten füllte sich. Schnell erfuhr die Dahlie eine starke Verbreitung auf nahezu dem gesamten europäischen Kontinent.

Die Dahlie wurde 1792 von Antonio José Cavanilles (Spanien) als "Dahlia" nach dem schwedischen Botaniker Dr. Andreas Dahl (1751-1789) benannt. In Deutschland hieß die Dahlie noch lange Zeit Georgine. Sie wurde 1803 von Prof. Carl Ludwig Wildenow (Deutschland) nach dem deutschen Botaniker Johann Gottlieb Georgi benannt. Da das Erstbennungsrecht allerdings bei Cavanilles lag, blieb es bei dem Namen Dahlia. Trotzdem blieb der Name Georgine noch lange in den Köpfen der Menschen. So wird von meiner Großmutter heute immer noch von den Georgienen statt den Dahlien gesprochen.

Die unterschiedlichen Dahlienklassen

Die mittlerweile aufgelöste Deutsche Dahlien-, Fuchsien- und Gladiolen- Gesellschaft e.V. hat die Dahlien nach Vorlage anderer internationaler Klasseneinteilungen in 15 Dahlienklassen unterteilt. Das Unterscheidungsmerkmal für diese Einteilung ist die Blütenform, eine Unterscheidung nach Wuchshöhe, Blattfarbe oder Blattform erfolgt dabei nicht. Diesen Klassen können weit über 20.000 Sorten zugeordnet werden.

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01 Einfach blühende Dahlien

Die Blüte setzt sich aus einem Ring aneinander gereihter flacher Blütenblätter zusammen. In der Mitte der Blüte befindet sich eine runde Scheibe. Aufgrund des gut zugänglichen Pollens werden diese Dahlien gerne von Bienen und Schmetterlingen angeflogen. Diese Sorte ist somit für Insektenfreunde die erste Wahl!

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02 Anemonenblütige Dahlien

Bei den anemonenblütigen Dahlien setzt sich die Blüte aus mehreren Ringen aneinander gereihter Blütenblätter zusammen. Im Gegensatz zu den einfach blühenden Dahlien befindet sich in der Mitte keine flache Scheibe, sondern eine Gruppierung dichter röhrenförmiger Scheibenblüten.

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03 Halskrausendahlien

Die Blüte der Halskrausendahlie setzt sich aus einem äußeren Ring flacher Blütenblätter zusammen. Der anschließende innere Ring besteht aus kleineren Blütenblättern, die sich häufig in der Farbe und Geometrie zum äußeren Ring deutlich unterscheiden. Wie auch bei den einfach blühenden Dahlien, befindet sich in der Blütenmitte eine flache Scheibe, die ebenfalls viele Insekten anlockt.

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04 Seerosendahlien

Seerosendahlien besitzen eine komplett gefüllte Blüte aus vielen einzelnen flachen Blütenblättern, die auch leicht nach innen oder außen gebogen sein können. Die Blütenform ist eher flach ausgeführt, sodass die Höhe der Blüte maximal der Hälfte des Blütendurchmessers entspricht. Gerne werden die Blüten mit einem kurzen Stiel abgeschnitten und anschließend in eine Wasserschale gelegt.

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05 Dekorative Dahlien

Dekorative Dahlien besitzen ebenfalls komplett gefüllte Blüten und haben keine sichtbare innere Scheibe in der Blütenmitte. Die einzelnen Blütenblätter sind meist flach, können aber auch leicht nach innen oder außen gebogen sein. Sie sind allerdings zu weniger als 50% eingerollt. Es werden hohe Blüten gebildet, deren Höhe mindestens der Hälfte des Blütendurchmessers entspricht.

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06 Balldahlien

Die Blüte der Balldahlien setzt sich zu 75% aus röhrenförmig aufgerollten Blüttenblättern zusammen. Diese bilden eine komplett ballförmige geschlossen Form bis zum Stiel. Sie zeichnet sich dadurch aus, dass auch die Spitzen der Blütenblätter nach innen aufgerollt sind. Im Unterschied zu den Pompondahlien haben Balldahlien einen Blütendurchmesser von mind. 7 cm, meist jedoch deutlich größer.

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07 Pompondahlien

Pompondahlien sind ähnlich wie die Balldahlien, komplett bis zum Stiel gefüllte ballförmige Dahlien. Die Blüte setzt sich ebenfalls aus vielen einzelnen röhrenförmig aufgerollten Blütenblättern zusammen. Allerdings ist ihr Blütendurchmesser mit max. 6 cm deulich kleiner als der von Balldahlien.

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08 Kaktusdahlien

Die Blüte einer Kaktusdahlie setzt sich aus vielen stark aufgerollten Blütenblättern zusammen. Die Enden der Blütenblätter scheinen durch wirklich spitz zu sein. Neben Sorten, die in der Längsachse gebogen sind, kann diese auch gerade sein. Die Blüte ist komplett gefüllt und lässt in der Blütenmitte keine flache Scheibe erkennen. Oft sind Kaktusdahlien auch sehr hochwachsend. Den Rekord hält dabei die Sorte Kalinka mit einer Höhe von über 3 m.

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09 Semikaktusdahlien

Semikaktusdahlien ähneln sehr stark den Kaktusdahlien. Sie besitzen ebenfalls gefüllte Blüten und stark aufgerollte Blütenblätter, die in der Längsachse gebogen oder gerade sind. Allerdings sind die Blütenblätter nach hinten hin weniger stark aufgerollt, sodass sie weniger spitz sind und etwas breiter wirken. Eine genaue Unterscheidung zwischen Kaktus- und Semikatusdahlie ist deshalb nicht immer ganz eindeutig!

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10 Diverse Dahlien

In dieser Kategorie werden alle Dahlien erfasst, die aufgrund ihrer Blüteneigenschaften nicht in eine der anderen Kategorien erfasst werden können. Ein Beispiel dafür ist die Dahlie Akita, die auf der linken Abbildung dargestellt ist.

Lange gab es nur die Dahlien-Klassen 1 - 10. Aufgrund der enormen Fülle von Dahliensorten, die der Klasse "Diverse Dahlien" entsprach, entschied man sich dazu die Klassen 11 - 15 zu ergänzen.

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11 Hirschgeweihdahlien

Hirschgeweihdahlien besitzen eine gefüllte Blüte, die sich aus Blütenblättern zusammensetzt, die am Ende in mehrere Teile aufgespalten sind. Ähnlich wie die Verzweigungen eines Hirschgeweihes, verzweigt sich auch das einzelne Blütenblatt am Ende in mehrere meist kurze Segmente.

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12 Sterndahlien

Die Blüte setzt sich aus einem Ring aneinander gereihter flacher Blütenblätter (meistens 8) zusammen, die sich nicht überlappen. Die Blütenblätter sind zum Rand hin eingerollt, sodass die Blüte sternförmig wirkt. In der Mitte der Blüte befindet sich eine runde Scheibe, die von Insekten gerne besucht wird.

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13 gefüllte Orchideendahlien

Gefüllte Orchideendahlien besitzen gefüllte Blüten, die allerdings aus eher wenigen Blütenblättern bestehen. Diese sind leicht eingerollt und nach außen oder innen gebogen.

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14 Päoniendahlien

Die Blüten von Päoniendahlien setzen sich aus mindestens zwei Ringen von einzelnen flachen Blütenblättern zusammen, die eher unregelmäßig angeordnet sind. Päoniendahlien sind nicht komplett gefüllt, sodass im Blüteninneren eine flache Scheibe zu sehen ist.

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15 Stellardahlien

Stellardahlien bilden gefüllte rundliche Blüten. Die Blütenblätter sind leicht eingedreht und in der Längsachse nach innen gebogen, sodass die Blüte eine ballähnliche Form annimmt.

weitere Unterscheidungsmerkmale

Die 15 festgelegten Dahlienklassen unterscheiden die Dahlien lediglich aufgrund ihres Blütenaufbaus. Jedoch gibt es auch weitere Merkmale von Dahlien, die meiner Meinung nach nicht komplett außer Acht gelassen werden sollten.

So ist z.B. die Wuchshöhe als Einteilungsmerkmal für das Anlegen von Dahlienbeeten äußerst wichtig. Es gibt Dahlien, die nicht größer als 50cm werden. Diese werden oftmals als Beetdahlien bezeichnet. Und dann wiederum gibt es die Riesen, die Höhen von über 1,5m erreichen. So sollte man beim Pflanzen der Sorten diese unterschiedlichen Wuchshöhen unbedingt mit beachten.

Auch das Laub der Dahlien ermöglicht eine Unterscheidung unterschiedlicher Arten. Neben der unterschiedlichen Blattformen ist hier vor allem die Blattfarbe zu nennen. Neben den "normal" eingefärbten Laub der meisten Dahlienarten gibt es auch dunkellaubige Sorten. Diese können sehr gut als Kontrast verwendet werden, um eintönig wirkende Dahlienbeete etwas aufzulockern.

Eine weitere Eigenschaft auf die viele Dahlienzüchter Wert legen ist die Länge der Blütenstiele. Zum Schneiden von Blumensträußen ist es natürlich von Vorteil, möglichst lange Blütenstiele für die Vase zu haben. Kurzstielige Dahlien dienen meistens als Schmuckdahlien im Garten und werden eher selten geschnitten.

die Knollen

Was wären die Dahlien ohne ihre typischen Dahlienknollen. Sie dienen als Speicherorgan für Wasser und versorgen die Vegetationsstellen im Winter mit der notwendigen Energie, sodass diese im nächsten Frühjahr wieder austreiben können.

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