Dahlien sind eher anspruchslose Pflanzen und belohnen den Gärtner unter Beachtung von ein paar Hinweisen mit einer reichen Blüte. Da Dahlien nicht winterhart sind, müssen sie nach dem Frost ausgegraben und trocken und kühl gelagert werden. Für genaue Angaben zur Pflege, schauen Sie sich gerne meine Pflegeanleitung an:
Dahlien benötigen einen sonnigen, möglichst windgeschützen Standort. Halbschattige Plätze sind ebenfalls geeignet. Vermeiden sollte man eine Pflanzung unterhalb von Bäumen oder hohen Sträuchern. Dahlien benötigen viel Licht und würden sich an solchen Standorten nicht optimal entwickeln.
Idealerweise wird der Boden bereits im Herbst tief gelockert und Rindermist mit eingegraben. Kurz vor dem Pflanzen der Knollen wird der Boden im Frühjahr erneut leicht durchgearbeitet. Diese Bodenbewegungen helfen meiner Erfahrung nach auch gegen lästige Knollendiebe: den Wühlmäusen! Dazu ist es allerdings erforderlich, dass auch weiträumig um die Dahlienfelder der Boden regelmäßig umgegraben wird. Wühlmäuse lieben es, in harten Erdschichten ihre ausgeklügelten Tunnelsysteme anzulegen. Haben diese einmal den Weg zur Dahlienknolle gefunden, werden sie diese schnell anknabbern oder sogar komplett auffressen.
Je nach Klima und Witterung können die Dahlien im April/Mai in die Erde gesetzt werden, wenn längerfristig kein Frost mehr zu erwarten ist. Solange noch kein Trieb aus der Erde schaut, schadet der Frost noch nicht. Sind die Dahlientriebe allerdings schon aus der Erde, führen niedrige Temperaturen um den Gefrierpunkt zu einem Frostschaden. Die Dahlie stellt dann das Wachstum zunächst ein. Man gewinnt also keinen Zeitvorsprung, wenn man die Dahlien zu früh in die Erde setzt. Viele Dahlienliebhaber schwören darauf, die Knollen im Haus im Februar/März in Töpfen vorzuziehen. Damit habe ich bisher keine besonders guten Erfahrungen gemacht. Aufgrund des Lichtmangels bilden sich eher schwache und längliche Triebe an den Knollen. Wenn sie dann im April/Mai herausgesetzt werden, wird aufgrund des Temperaturunterschiedes zunächst wieder das Wachstum abgebremst. Der Nutzen der paar Tage früheren Blüte steht für mich nicht im Verhältnis zum Aufwand des Vorziehens und des Nachteils der schwächeren Triebe.
Nun aber zum Einpflanzen der Knollen: Große Knollen können geteilt werden. Dabei muss darauf geachtet werden, dass an jedem Knollenstück noch Triebansätze, sogenannte Augen, verbleiben. An diesen Stellen wird die Knolle später austreiben. Das Pflanzloch ist so tief auszuheben, dass die Triebansätze später ca. eine Handbreit mit Erde bedeckt sind. Das Loch sollte so breit sein dass die Knollen locker hineingelegt werden kann ohne dass sie zusammen gestaucht wird. Wurde sie in Position gebracht kann die Knolle mit der ausgehobenen Erde überdeckt werden. Die Erde wird anschließend leicht angedrückt und die nächste Knolle kann gesetzt werden. Die Pflanzabstände der Knollen zueinander richtet sich nach der Wuchshöhe der Dahlien. Nach meiner Erfahrungen haben sich die folgenden Pflanzabstände (Mitte Pflanzloch zu Mitte Pflanzloch) bewährt:
niedrige Sorten: ca. 30 cm
mittelhohe Sorten: ca. 60 cm
hohe Sorten: ca. 80cm
Meiner Meinung nach reicht ein Langzeitdünger wie Hornspäne oder ähnliches, der beim Pflanzen mit in das Pflanzloch gegeben wird. Sehr gute Ergebnisse erzielen Dahlienfelder, in denen wie oben beschrieben bereits im Herbst Rindermist untergegraben wird. Diese Düngung reicht den Dahlien für den gesamten Sommer, sodass eine weitere Düngung nicht erforderlich ist.
Ist der Boden sehr trocken, so sollten die Dahlien gegossen werden. Ist die Erde allerdings leicht feucht, benötigen die Dahlien keine weitere Wassergabe. Sie mögen absolut keine Staunässe, da die Knollen dann schnell faulen.
Obwohl die meisten Dahlien schon sehr standfest sind, empfehle ich Dahlien anzubinden, die höher als 1m werden. Ich habe es in der Vergangenheit schon zu oft erlebt, dass ein paar heftige Sturmböen den Großteil einer Dahlienpracht zerstören können, wenn diese nicht ausreichend angebunden waren. Das Anbinden kann mit Stangen und Pflanzringen erfolgen, aber auch eingeschlagene Holzpflöcke zwischen denen Seile gespannt werden erfüllen ihren Zweck. Die Möglichkeiten sind wirklich sehr vielfältig, auch abhängig davon, ob die Dahlien nur vereinzelt oder großflächig gepflanzt wurden. Bei großen Flächen können auch Stahlmatten oder Netze auf einer Höhe von ca. 1m fixiert werden. Diese Standhilfen müssen allerdings schon angebracht werden, wenn die Dahlien noch deutlich kleiner sind, damit sie durch diese Pflanzhilfen durchwachsen können.
Blumensträuße aus Dahlien sind zwar nicht die langlebigsten Sträuße in der Floristik, aber gehören definitiv zu den schönsten! Mit ihrer unglaublichen Vielfältigkeit lassen sich damit wahre Kunstwerke erstellen. Beim Schnitt für Dahliensträuße sollte man darauf achten, dass später keine Blätter im Wasser stehen. Diese sollte man vorher vom Stiel entfernen.
Wer sich den ganzen Sommer an einer reichen Dahlien-Blüten-Pracht erfreuen will, muss regelmäßig verwelkte Blüten ausschneiden. Das regt die Bildung neuer Blüten an. Beim Ausschneiden sollte man darauf achten, dass lediglich die verwelkte Blüte geschnitten wird. Ansätze für neue Blüten sollten selbstverständlich an der Pflanze verbleiben. Für Dahlien-Züchter bleiben ausgewählte Blüten bis zum Ausreifen der Samen an der Pflanze. Dabei muss darauf geachtet werden, dass diese nach dem Verwelken nicht zu nass werden, um Fäulnis vorzubeugen. Oft werden dazu Hauben über die entsprechenden Samenstände gestülpt.
Schnecken
Wurden die Dahlien-Knollen in die Erde gesetzt, sollte man die aus dem Boden sprießenden Jungtriebe ständig im Blick behalten und auf Schneckenfras untersuchen. Sind Blätter löchrig angefressen oder ganze Triebe komplett abgenagt und sind zusätzlich leichte Schleimspuren zu sehen, handelt es sich um einen Schneckenbefall. Die Schnecken fressen mit Vorliebe die jungen, zarten Triebe der Dahlien. Vorbeugend kann Kaffesatz um die Knolle verteilt werden. Diese Maßnahme hält Schnecken mit guter Wirkung von den Dahlien fern. Wenn der Befall wirklich so stark ist, dass man sich dazu entschließt Schneckenkorn einzusetzen, so sollte man darauf achten, dass es sich um ein biologisch abbaubares und igelfreundliches Mittel handelt.
Wühlmäuse
Die lästigsten Vertreter der Dahlien-Schädlinge stellen die Wühlmäuse dar! Haben sich diese einmal im Garten eingenistet, wird man sie nur ganz schwer wieder los. Regelmäßiges Umgraben führt dazu, dass sie sich nicht langfristig ein Tunnelsystem in dem Bereich des Gartens anlegen können. Sie müssen dann ihre Wege neu planen und man gewinnt etwas Zeit bis sie die Knollen finden. Besondere Knollen sollte man in Körbe aus Drahtgeflecht setzen, sodass sie vor den Wühlmäusen sicher sind. Knoblauch zwischen den Dahlien soll die Tiere auf natürlichem Wege abhalten. Wer Besitzer einer Katze ist, sollte seinen Stubentiger möglichst viel im Garten herumlaufen lassen. Sie sind der natürliche Feind der Wühlmaus und kümmern sich mit unglaublicher Ausdauer um das Problem.
Blattläuse
Ein Befall ist erlativ einfach zu erkennen, da sich die Läuse in hoher Anzahl in Kolonien an den Stängeln ansetzen. Die Läuse können dabei grün (Pfirsichblattlaus) oder schwarz (Bohnenblattlaus) sein. Ein Befall tritt vor allem in der Wachstumsphase auf und kann zu deformiert wachsenden Trieben führen, die anschließend verkümmern. Es handelt sich dabei um saugende Schädlinge, die der Pflanze Kraft entziehen. In geringen Mengen schadet es den Pflanzen nicht und natürliche Feinde wie Marienkäfer oder Florfliegen sorgen für eine Eindämmung der Schädlinge. Bei starkem Befall sollte man mit verdünntem Spülmittel oder anderen Präparaten auf Seifenbasis die Tiere entfernen.
Ohrwürmer
Ohrwürmer fressen sehr selten die grünen Blätter der Dahlien an. Sie bedienen sich mit Vorliebe an den Blütenblättern, was innerhalb kürzester Zeit zu einer stark angefressenen Blüte führt. Da sie zu den Nützlingen zählen, sollten sie abgesammelt werden und auf Ziersträucher oder Obstbäume verteilt werden.
Viruserkrankungen
Anzeichen für eine Viruserkrankung sind ein verkrüppelter Wuchse, gelbgrüne hell verfärbte Blätter und deformierte eingekräuselte Blätter. Leider muss bei einer Viruserkrankung die Pflanze sofort entfernt werden, da diese Pflanze andere Dahlien anstecken kann. Sie sollte am besten im Restmüll entsorgt werden, keinesfalls aber auf dem Kompost. Wurden Triebe mit der Schere abgeschnitten, muss die Schere sofort desinfiziert werden, damit sich der Virus beim Schnitt nicht auf andere Pflanzen überträgt.
Blattfleckenkrankheit
Auf den Blättern der Dahlien bilden sich helle Flecken, die vor allem auf der Blattunterseite zu finden sind. Nach einiger Zeit werden diese Flecken braun und das komplette Blatt trocknet ein. Kranke Pflanzenteile sollten sofort entfernt und im Restmüll entsorgt werden. Vorbeugend sollten die Dahlien in ausreichenden Abständen gepflanzt werden, sodass ein luftiger Standort gewährleistet wird.
Stängelfäule
Die Stängelfäule ist eine Pilzerkrankung, die zum Welken einzelnder Blätter oder sogar kompletter Triebe führen kann. Dahlien sollten nicht zu eng gepflanzt werden, damit Luft zwischen den Pflanzen zirkulieren kann, um Fäulnis und stark anhaltende Nässe vorzubeugen.
Dahlien sind leider nicht winterhart. Bereits Temperaturen um Null Grad sorgen dafür, dass der oberirdische Teil der Pflanze erfriert. Ein Kennzeichen dafür ist eine deutlich dunklere Färbung des Laubes. Nach einigen Tage lässt die Pflanze dann komplett die Blätter hängen. Es besteht aber keine Gefahr für die Knolle, diese kann einige Tage Dauerfrost in der Erde überstehen. Zu lange sollte man allerdings nicht warten. So sollte man ca. 1 Woche nach dem Frost mit dem Ausgraben der Knollen beginnen. Es empfiehlt sich dazu ein frostfreier, möglichst sonniger Tag, damit die Knollen direkt am Sonnenlicht auftrocknen können. Dazu werden die Pflanzen zunächst wenige Zentimeter über dem Boden abgeschnitten. Das Sortenetikett sollte dabei unmittelbar bei der Pflanze liegen und später an der Knolle befestigt werden. Mit einer Grabegabel oder einer Schaufel sticht man weitläufig um die Knolle herum in die Erde und versucht sie herauszuhebeln. Die Erde wird kräftig abgeschüttelt. Es sollte möglichst wenig Erde an der Knolle verbleiben. Beschädigte oder verfaulte Knollenteile müssen direkt mit einem scharfen Messer von der Knolle entfernt werden. Nun lässt man die Knollen am besten einige Stunden (bei frostfreiem Wetter auch gerne ein bis zwei Tage) in der Sonne auftrocknen.
Die auftgetrockneten Knollen müssen nun in ihr WInterquartier geräumt werden. Dazu werden sie lose in Kisten mit Zeitungspapier gelegt. Es sollten nicht zu viele Knollen in eine Kiste geräumt werden, damit genügend Luft um die Knollen zirkulieren kann. Die Stängel sollten noch einmal auf ca. 10 bis 15 cm zurück geschnitten werden. Der Raum zur Überwinterung sollte trocken und frostfrei sein. Ideale Temperaturen sind ca. 5 - 10 °C. Somit bietet sich ein trockener Keller oder eine frostfreie, trockene Garage zur Überwinterung an. Die Dahlien sollten allerdings nicht zu trocken gelagert werden. So eignet sich ein trockener Heizungskeller nicht für die Lagerung, die Knollen würden dort austrocknen. Man sollte die Knollen regelmäßig auf Schädlinge, Trockenheit oder Fäulnis überprüfen.